Arbeitsblatt


Interventionsmöglichkeiten
bei der Aufarbeitung von erlebten Unfällen am Beispiel von Autounfall

 

Nach Einleitung einer Tiefenentspannung wird der Klient gebeten, sich vorzustellen, in einem fahrendem Auto zu sitzen. Der Therapeut fordert dann den Klienten auf, das Fahrzeug, die Landschaft und andere wichtige Details zu beschreiben, mit dem Ziel, daß der Klient sich auf die Situation einstimmen kann. Nach einer gewissen Zeit spielt der Therapeut von der Geräusche-CD ein fahrendes Auto ein.

Dieses Geräusch beinhaltet ein plötzlich auftretendes Autohupen und eine quietschende, lautstarke Vollbremsung (ohne Aufprallgeräusch). Das Geräusch kann mit hoher Lautstärke abgespielt werden. Anschließend gibt der Klient wieder Rückmeldung über seine Wahrnehmungen. Hat er schon einmal einen Autounfall selbst erlebt, ist dieser mit Sicherheit im Unterbewußtsein abgespeichert und drückt sich in den inneren Bildern sofort aus. Sofern der Klient bei dem Unfall nicht rausgeschleudert oder eingequetscht wurde, bittet ihn nun der Therapeut, auszusteigen, den Unfallort zu besichtigen und zu beschreiben. Jetzt beginnt die kreative Aufarbeitung, indem der Klient sich mit dem Unfallgegner oder mit den angerichteten Schäden auseinandersetzt. Der Klient kann sich bei etwaigen zerstörten Bäumen, getöteten Tieren oder verletzten Personen etc. entschuldigen. An dieser Stelle können auch heftige Gefühlsausbrüche sich entladen.

Der Klient wird angeregt, in sich reinzuspüren und kann wahrnehmen, warum dieser Unfall passiert ist, welcher Gedanke ihm durch den Kopf ging. Dies kann zu weiteren Geschehnissen führen, die unbewußt an der Verursachung des Unfallls mitgewirkt haben.

Synergetisch sind ggfl. weitere Hintergründe der „Unfallstruktur“ aufzuarbeiten.Sollte der Klient noch keinen Unfall hinter sich haben, so kann er aus dem blitzschnellen, aus dem Unterbewußtsein kreierten Unfall viele Informationen herauslesen, z.B.

„wer fährt das gegnerische Auto?“,
„wie alt ist diese Person?“,
„welche Botschaft hat sie für ihn?“,
„wie sehr ist das Auto zerstört?“,
„wie reagiert die Umgebung?“usw.


Der Therapeut kann den Klienten auch bitten, nachzuschauen, wer auf dem Rücksitz sitzt, um sich mit dieser Person zu unterhalten: Was hat ihn energetisch abgelenkt? usw...

Nach erfolgter Klärung, in der der Klient vielleicht auch über „Farbe einfließen lassen“ eine bestimmte Qualität, die er vorher nicht hatte, sich nachträglich aneignet, bittet der Therapeut ihn, sich wieder in den Ausgangszustand, nämlich in das fahrende Auto zu visualisieren und spielt dann erneut das Fahrgeräusch mit dem anschließenden Bremsenquietschen ab. An den veränderten Bildern kann man erkennen, wie die neue innere Wirklichkeit des Klienten den Unfall jetzt neu darstellt und welche Veränderungen eingetreten sind. Emotionale Entladen sind wichtig und nicht zu übergehen!

Der Klient kann nochmals Korrekturen durchführen und den Unfall noch ein bis zweimal oder so oft wie nötig wiederholen. Dabei ist es wichtig, daß in dem Bremsgeräusch kein Aufprallgeräusch enthalten ist, da sonst die alte neuronale Ordnung weiter festgeschrieben wird. Ziel ist, daß der Klient auch bei sehr lautstarkem Einspielen des Bremsgeräusches keinen Unfall mehr kreiiert. Dadurch soll sichergestellt werden, daß die alten Informationen und Wirkungen sich neuronal neu gebildet haben.

Kreative Einfälle können eingebaut werden, wie z.B. das Auftauchen lassen eines Krankenwagens durch Einspielen einer Sirene: Wer liegt darin? Wo wird er hingebracht?. Was ist ihm passiert? Wie geht es weiter?.....Zeitreise vorwärts kreiren usw. Alle diese Symbolebenen haben eine hohe Aussagekraft und sind als „innerliche Wirkungsebene“ anzusehen.