Synergetik-Einzelsitzung: Maria

Die Klientin bearbeitet in dieser Sitzung eine Situation, die sie als sehr traumatisch erlebt hat: Ihre kleine Tochter Maria lag mit Erstickungsanfällen im Krankenhaus und sie durfte nicht zu ihr ...

Th: Was kannst du wahrnehmen?
Kl: - Heftiges Atmen. - Da steht ein kleines Kind.
Th: Kennst du das kleine Kind?
Kl: Mir ist schlecht. Es weint.
Th: Magst du die mal ansprechen, das kleine Mädchen?
Kl: Es kribbelt.
Th: Laß das Kribbeln mal da sein. Erlaub`s dem Kribbeln mal da zu sein. Ist das kleine Mädchen noch da?
Kl: Es kauert in der Ecke. Ganz alleine.
Th: Magst du mal hingehen zu ihr, sie mal ansprechen? - Pause - Ja, was passiert?
Kl: - schluchzen - Die Augen.
Th: Was ist mit den Augen?
Kl: Sie sind leer, tot. - Atmet heftig, schluchzt. -
Th: Guck mal, ob du sie ansprechen magst. Ihr das sagen magst, wenn du ihre Augen siehst, dass sie leer sind und tot.
Kl: Ich bin da und nicht da. - Sagt sie.
Th: Verstehst du, was sie damit meint?
Kl: Nicht richtig.
Th: Dann soll sie dir das doch mal er-klären, was sie damit meint, dass sie da ist und nicht da ist.
Kl: Erkläre mir das doch mal. Ich versteh nicht, was du meinst. Sie sagt, du weißt doch, wer ich bin. Sie sagt, du weißt doch, wer ich bin.
Th: Weißt du, wer sie ist? - Klientin bejaht. - Guck mal, was du ihr sagen möchtest, dem Mädchen
Kl: Ich hab' Angst vor dir.
Th: Guck mal, wie sie darauf reagiert, wenn du ihr sagst, dass du Angst vor ihr hast.
Kl: Deswegen ist sie da. - Sie nimmt mich an die Hand. Ich gehe nach oben. Eine Wendeltreppe, ganz eng.
Th: Was ist da? - Klientin weint. - Drück's aus. Was ist da?
Kl: Mama.
Th: Deine Mama ist da?
Kl: Sie liegt auf der Couch. Es geht ihr ganz schlecht.
Th: Sag' das mal deiner Mama direkt. Mama, dir geht's ganz schlecht.
Kl: Das Mädchen, das Mädchen sagt was. Dass ich diese Situation kenne. Ich war alleine zu Hause. Meine Brüder sind nicht da. Mein Papa.
Th: Was ist mit deinem Papa? - Pause -
Was passiert da? Deine Mama liegt da auf dem Sofa. Was ist mit deinem Papa? Drück's aus. Was ist da? Was siehst du?
Kl: Der ist weg. Er hat uns verlassen. Er hat uns allein gelassen.
Th: Hol ihn mal herbei, dass du ihm das mal sagen kannst.
Kl: Nein. Ich muß Mutti helfen. Ich muß einen Arzt rufen. Sie kriegt keine Luft mehr. Mama. Sie ist ganz steif.
Th: Sprich sie mal an. Geh mal hin zu deiner Mama und sprich mal mit ihr.
Kl: Mama, was ist denn los? Was ist los? Ihr geht's schlecht. Ihr Hals ist zu, ihr Herz rast. Sie kann nicht mehr aufstehen. Ich soll `nen Krankenwagen holen. Ich bin so aufgeregt.
Th: Ja. Sag' ihr das, dass du aufgeregt bist.
Kl: Ich weiß gar nicht, was ich machen soll.
Th: Wie alt bist du?
Kl: Ich weiß nicht. Neun oder zehn. Ich steh da wie steif. Ich kann nichts ma-chen. Ich kann mich nicht bewegen. Ich komm nicht von der Stelle weg. Ich steh wie ein Pflock. Bei mir kribbelt alles.
Th: Sag das mal deiner Mama, dass du überfordert bist, dass du nicht weißt, was du machen sollst.
Kl: Mama, Ich weiß nicht, was ich ma-chen soll.
Th: Wie reagiert deine Mama?
Kl: Sie guckt mich böse an.
Th: Sag ihr das direkt. Mama, du guckst mich böse an.
Kl: Warum guckst du mich so böse an? Ich hab dir doch gesagt, was du machen sollst. Ja, ich weiß.
Th: Was hat sie gesagt?
Kl: Ich hab dir doch gesagt, was du machen sollst. Ich kann nicht aufstehen. Ich gehe jetzt zum Telefon.
Th: Was macht deine Mama?
Kl: Nichts, nichts, wie immer nichts.
Th: Sag ihr das mal, du machst nichts, wie immer nichts.
Kl: Dabei bist du doch da. - Sie zittert. -
Th: Erlaube dem Zittern mal, da zu sein. Kennst du dieses Gefühl, überfordert zu sein mit der Situation, nichts machen zu können? - Klientin bejaht. - Laß diese Situation mal da sein. - Klientin verneint. - Was ist da? Drück' es aus. Was ist da?
Kl: Maria. (ihre kleine Tochter) - Kl. schreit laut „Maria!!!“ - Kl. hält den Atem an.
Th: Was ist da? Atme mal mehr. Atme mal mehr. Wo bist du, wo bist du jetzt?
Kl: Im Krankenhaus. Bei Maria. - weint -
Th: Was passiert da im Krankenhaus?
Kl: Ich steh vor der Tür. Ich darf nicht rein.
Th: Und wo ist Maria?
Kl: Bei den Ärzten. - schreit - Nein, nein, nein.
Th: Was passiert mit Maria.
Kl: Sie stirbt.
Th: Ja. Sags ihr direkt. Sprich sie mal an. Guck mal, ob du sie ansprechen kannst.
Kl: - Kl. schreit verzweifelt immer wieder Maria. - Maria, nein, du darfst nicht gehen.
Th: Stehst du noch vor der Tür?
Kl: Ich bin bei ihr.
Th: Ja, geh' mal hin zu ihr. - Weinen -Was macht Maria?
Kl: Sie kämpft. - Th. fordert zur direkten Ansprache auf.- Du kämpfst Maria. Du schaffst das.
Th: Guck mal, wie sie auf dich reagiert. Halt mal Kontakt mit Maria. Was passiert da? - Kl. atmet heftig -
Kl: Sie ruft mich. Maria, ich bin bei dir. Ich bin da. Ich bin da. Ich bin da. Ich faß sie an. Ich streichle ihren Kopf.
Th: Wie reagiert sie auf dich?
Kl: Sie wird ruhiger. - Sie soll es direkt sagen. - Du wirst ruhiger. Sie entkrampft sich. Atme wieder Maria, atme. Komm, atme, atme bitte.
Th: Was macht sie, was macht Maria?
Kl: Ich hab das Gefühl, dass sie sich langsam entkrampft.
Th: Sag's ihr wieder direkt.
Kl: Ich hab das Gefühl, du entkrampfst dich. Mensch, dann kannst du doch auch wieder atmen. Verstehst du?
Th: Wie reagiert sie auf dich?
Kl: Ich soll sie küssen, den Kopf streicheln.
Th: Berühre sie mal.
Kl: Mama, das kommt alles nur von eurem blöden Kopf.
Th: Das sagt Maria? Guck mal, was du ihr darauf sagen willst, dass das alles nur von eurem Kopf kommt.
Kl: Ich weiß es nicht. Das ist nur Einbil-dung.
Th: Sag ihr, dass das nur Einbildung ist.
Kl: Das ist nur Einbildung. Das ist nicht wahr. Es ist alles okay.
Th: Guck mal, sind die Ärzte auch noch da, die da rundherum stehen, die vorhin auch da waren?
Kl: Alle in Reih und Glied.
Th: Wie reagieren die auf dich?
Kl: Die gucken mich blöd an. - Sie soll es direkt sagen. - Warum guckt ihr mich so blöd an? - Sie schreit die Ärzte an. -
Th: Wie reagieren die auf dich? Guck hin. Sag den Ärzten mal, wie du dich gefühlt hast. Hast vor der Tür gestanden, konntest nicht hin zu deiner Tochter, konntest nichts tun. Sag denen mal, wie du dich da gefühlt hast. Zeig denen das mal.
Kl: Schweine.
Th: Magst du es ihnen mal richtig deutlich sagen? Sag es ihnen deutlich.
Kl: Ihr Schweine. - Th. wiederholt es lauter. - Schweine!!! Ich hab ein Recht auf mein Kind. Ich will wissen, was ihr mit ihr macht. Es tut ihnen leid.
Th: Es tut ihnen leid?
Kl: Ja. Der eine kommt zu mir. Der ist eigentlich ganz nett. - Sie soll es wieder direkt sagen. - Du bist eigentlich ganz nett. Das darf ich nicht sehen.
Th: Was darfst du nicht sehen?
Kl: Wenn jemand stirbt, wie das dann aussieht. Wie blau man dann wird, die Augen sich verdrehen, die Farbe immer dunkler wird, ganz blau, wenn man aufhört zu atmen.
Th: Deshalb durftest du nicht in diesen Raum?
Kl: Ja. Das wäre zu viel für mich. Aber ich hab das vorher auch schon gesehen. - Th. fordert zur direkten Ansprache auf. - Das geht aber nicht. Das würde ich nicht aushalten, das könnte ich nicht aushalten.
Th: Was macht Maria jetzt?
Kl: Sie atmet. Sie ist ganz entspannt, locker. Nicht mehr verkrampft.
Th: Guck mal in ihre Augen, guck mal, wie ihre Augen jetzt aussehen.
Kl: Rot. Rot. Weiss-rot. Weiss-rot. Ich nehme sie jetzt in den Arm und schaukel sie. Sing ihr ein Lied. Das mache ich oft, Lieder singen. Ich wiege dabei, ganz sanft. Schöne ruhige Lieder. Das tut ihr gut. Das mag sie. Dann fühlt sie sich sicher. Ich trag sie weg. Hier aus dem Krankenhaus raus. Ich trag sie weg. Die kriegen sie nicht mehr wieder. - Musik wird eingespielt. -
Th: Sag das den Ärzten mal, ihr kriegt sie nicht mehr wieder.
Kl: Ihr kriegt sie nicht mehr wieder.
Th: Guck mal, wie die reagieren. Ob die damit einverstanden sind.
Kl: Nee. Wenn ich mit ihr nach Hause gehe, wird Maria sterben. Nein, sie wird nicht sterben. - Ich soll dableiben. Ich will aber nicht da bleiben. - weint -
Th: Sag's denen.
Kl: Maria will auch nicht dableiben. - Schreit - Es macht schon so krank, wo sie schon krank ist.
Th: Lass das doch die Maria auch den Ärzten sagen. Guck mal, ob das geht. Was passiert?
Kl: Es geht nicht. Maria spricht durch mich. - Ich geh jetzt. Ich bin aus dem Gebäude draußen. Ich hab sie in mein Tragetuch eingebunden, in mein Wickel-tuch. Darin trag ich sie jetzt nach Hause. Ich lauf ganz schnell. - Sie kommen näher! - Weiße Kittel. - Die wollen mir Maria wegnehmen. Ich lauf ganz schnell.- atmet heftig - Ich muß was suchen. - Ich nin in der Kirche. Eine große schwere Tür aus Holz. Ich habe die Tür hinter mir zu gemacht. Ich geh zum Kreuz. Es klopft.
Th: Magst du mal hingehen zur Tür und gucken, wer da ist?
Kl: Ich weiß, wer da ist. Die Ärzte und Rolf (ihr Mann). Rolf steht auch da. Ob ich Maria umbringen möchte. Ich soll aufmachen. Ich bin dran schuld, wenn Maria stirbt. Aber ich bin nicht schuld.
Th: So wie bei deiner Mama?
Kl: Aber ich bin nicht schuld. Ich bin nicht schuld. Ich bin nicht schuld
Th: Sag's denen, dass du nicht schuld bist.
Kl: Ich kann nicht.
Th: Was hindert dich, dass du es nicht sagen kannst? Das was dich jetzt hindert, soll mal auftauchen. Soll mal eine Gestalt annehmen. Guck mal, was dich da hindert.
Kl: Ein Zwerg, Zwerg. Ein häßlicher kleiner Zwerg.
Th: Da steht ein häßlicher kleiner Zwerg, der dich daran hindert, denen klar zu machen, dass du nicht schuld bist. Sag dem mal, du bist ein hässlicher kleiner Zwerg.
Kl: Du bist ganz häßlich. Er wird größer, er wächst. - Sie soll es direkt sagen. - Du wirst ja größer. Du wirst ja größer. Als Riese. Es ist ein Riese geworden. Ein ganz großer Zwergriese. Ich bin ganz klein. Ich bin ganz klein jetzt. - Es klopft. Es wird immer heftiger. Gleich kommen sie rein. Sie kommen rein. Haut ab. - Sie soll es lauter sagen. - Haut ab, haut ab. Ich gehe rückwärts. Ich kann nicht mehr weg. Ich steh an der Wand. Wie Zom-bies. Sie nehmen mir Maria weg.
Th: Sag's denen direkt. Ihr nehmt mir Maria weg.
Kl: Ihr nehmt mir Maria weg.
Th: Guck, was du machen willst.
Kl: Ich will Maria mitnehmen. Ich will Maria mitnehmen. Da kommt Rolf auf mich zu. Alleine. Er sagt, ich red mit ihr. Ich kenne sie. Das ist meine Frau, die ist ein bißchen verwirrt, die ist nicht normal.
Th: Wie ist das für dich, wenn Rolf das sagt?
Kl: Es tut mir weh. - Sie soll es ihm sagen. - Es tut mir weh. Ich soll ihm Maria geben.
Th: Willst du ihm Maria geben? Sag es ihm.
Kl: Ich will sie dir nicht geben. Ich will für Maria nur das Beste. Sie muß zurück. Nein, muß sie nicht. Dann mit Gewalt..
Th: Rolf will sie dir mit Gewalt nehmen?
Kl: Er will sie eh nicht mehr haben, richtig. Weil sie so krank ist. Er will sie eh abgeben irgendwann mal.
Th: Guck mal, wie Maria darauf reagiert, wenn sie hört, dass ihr Papa das sagt.
Kl: Sie klammert sich an mich. Sie hält ganz fest an mir. Mama, ich will bei dir bleiben. Lass mich nicht alleine, Mama.
Th: Was macht Rolf? Und die Ärzte, sind die auch noch da?
Kl: Ja, er ist ganz vorne. Rolf spricht mit mir. Sie wollen mich fesseln.
Th: Wie ist das für dich, wenn sie dich fesseln wollen?
Kl: Dann kann ich nichts mehr unternehmen.
Th: Sie wollen dich handlungsunfähig machen?
Kl: Sie wollen das machen, was sie wollen.
Th: Und was willst du?
Kl: Was ich will? - Was Maria will.
Th: Sag's denen.
Kl: Ich will das, was Maria will. Das wüßte ich nicht, was sie will.
Th: Dann soll Maria das dem Rolf mal sagen, was sie will.
Kl: Maria wird aggressiv. Maria ist aggressiv zu ihm. - Warum bist du so aggressiv? Weil er mich nicht fühlt, mich nicht versteht, mich nicht spürt.
Th: Das soll sie ihm mal sagen.
Kl: Rolf weint. Rolf wird traurig. Fängt an zu weinen.
Th: Was macht Maria?
Kl: Sie macht ihn fertig. Sie läßt alles raus, alles. Das tut ihm weh. Aber das ist mir egal. Er soll auch leiden.
Th: Wie reagiert er darauf, wenn du ihm das so sagst, dass er auch leiden soll, dass es dir egal ist?
Kl: Versteht er nicht, kapiert er nicht. - Sie soll es direkt sagen. - Das verstehst du nicht. Jetzt wird er laut. Er macht mir Vorwürfe. - Du machst mir Vorwürfe. Ich hasse dich. Ich hasse dich. - schreit - Ich hasse dich. - weint -
Th: Guck ihn an. Wie reagiert er darauf?
Kl: Er ist ganz ruhig, du bist ganz ruhig. Ich weiß, was du meinst. Wie meinst du das? Ich weiß, was du damit gemeint hast, warum das so gekommen ist. - Schreit. - Weil du mich allein gelassen hast.
Th: Er hat dich allein gelassen? Sag ihm, wie du dich damals gefühlt hast, als er dich allein gelassen hat. Sei mal dort in der Situation, als er dich alleine gelassen hat. Sei mal dort jetzt.
Kl: Wieder im Krankenhaus, ein anderes diesmal. Wieder mit Maria. Zu Hause, zu Hause, zu Hause.
Th: Ihr seid zu Hause?
Kl: Jetzt sind wir zu Hause.
Th: Und er hat dich alleine gelassen? Bist du alleine?
Kl: Er fliegt jetzt weg, in Urlaub. Maria geht es sehr schlecht.
Th: Das heißt, du bist wieder auf dich alleine gestellt. Er ist einfach weg. Genauso wie damals dein Papa, als du mit deiner Mama alleine warst.
Kl: - Schreit. - Ich hasse dich.
Th: Sag ihm mal, wie du dich gefühlt hast, als er dich allein gelassen hat. Du warst ganz allein mit Maria. Sie ist schwerkrank.
Kl: Einsam und allein. Alles auf meinen Schultern. Du schaffst das schon, sagt er. Ich schreib dir ein Kärtchen aus dem Urlaub. - Schreit. - Du Arschloch.
Th: Ja, sag's ihm. Drück's aus, wie du dich gefühlt hast.
Kl: Ich mach gerade das Fenster auf in unserer Wohnung. Die Tasche fliegt. Jetzt fliegt er. Ich hab ihn rausgeschmissen aus dem Fenster. Ich hab das Fenster aufgemacht, hab ihn auf einmal genommen, und weg ist er. Weg ist er. Maria ruft.
Th: Was macht Maria?
Kl: Sie ist bei mir auf dem Arm. Wir schmusen gerade. Ihr geht es gut.
Th: Hol doch mal deine Mama dazu und zeig ihr diese Situation. Dass du dich da genauso gefühlt hast, als du mit ihr alleine warst. Als du auch hilflos vor ihr standest und dich überfordert gefühlt hast. - Sie lacht. - Ich hab meiner Mutter gesagt: Ich hab Rolf aus dem Fenster geschmissen. Jetzt geht es mir viel besser. Guckt mich an wie ein Auto. Ob ich verrückt geworden bin. Ob ich jetzt ganz durchgeknallt wäre.
Th: Sage ihr aber auch mal wie du dich gefühlt hast, als Rolf dich alleine gelassen hat, und dass das so eine ähnliche Situation war wie damals bei ihr. Guck mal, dass du das zusammen bringst.
Kl: Das ist genau das gleiche. Es ist genauso wie damals. Ich soll ihr keine Vorwürfe machen. Ich mach ihr gar keine Vorwürfe. - Ich sag ihr jetzt, du hast mich immer benutzt, immer.
Th: Das sagst du zu deiner Mama?
Kl: Ja. Hat sie auch. Das weiß sie auch. Ich bin die beste und einzige Freundin, die ich habe, und das ist meine einzige Tochter. Mutti, du hast doch noch Söhne. Aber das ist etwas ganz anderes.
Th: Laß die auch mal da sein, deine Brüder.
Kl: Rudi sagt, Mutti, hättest du mir das öfters gesagt, hättest du mir gesagt, was du brauchst, wäre ich für dich da gewesen. Tom sagt das auch.
Th: Guck mal, ob deine Mama das jetzt sagen kann, dass sie sie braucht und ob die beiden für sie auch da sein können.
Kl: Ich brauche euch.
Th: Können sie für sie da sein? - Klientin bejaht. - Das sollen sie auch mal sagen.
Kl: Wir sind auch für dich da. Immer. Das weißt du auch. Ich hab mich nur nie so getraut. Quatsch, jetzt weißt du es ja. Ja, wunderbar.
Th: Dann guck doch mal, ob du deinen Papa auch noch dazu holen kannst.
Kl: Ich höre ihn schon kommen. - Sie soll es ihm direkt sagen. - Ich höre dich schon kommen. Ganz cool. Nur keine Gefühle zeigen. - Sie soll es ihm wieder direkt sagen. - Nur keine Gefühle zeigen, ganz cool. Quatsch. Das ist kein Quatsch. Das ist die Wahrheit. - Pause - Sie sitzen am runden Tisch.
Th: Was macht die da am runden Tisch?
Kl: Reden. Viel reden. Über die Familie. Papa hält sich zurück. - Du hältst dich ja zurück. - Er sagt, Quatsch. Was ich sage, ist alles Quatsch.
Th: Wie ist das für dich, wenn du hörst, das ist alles Quatsch, was du sagst?
Kl: Normal. - Sie soll es ihm sagen. - Normal. Muß ich auch mal locker machen. Tu nicht immer so. Du hast auch Gefühle. Wird Zeit, dass du die mal raus läßt. Kein Wunder, dass du krank bist, ganz kaputt bist.
Th: Frag ihn doch mal, was er braucht, um seine Gefühle mal raus zu lassen. Dass er die mal raus lassen kann.
Kl: Mut.
Th: Wenn der Mut eine Farbe wäre, welche Farbe wäre das? Frag ihn mal.
Kl: Welche Farbe wäre das, Papa? Dun-kelblau, dunkelblau.
Th: Ja, du kennst das schon. Jetzt lass die Farbe dunkelblau aus dem Univer-sum über dein Scheitelchakra einfließen, in dich hinein, so dass sie deinen ganzen Körper füllt mit Farbe. Und wenn du ganz gefüllt bist mit der Farbe dunkelblau, dann laß sie durch dich hindurch fließen zu deinem Papa. Laß die Farbe so lange fließen, wie sie von selbst fließt. - Pause - Fließt die Farbe noch?
Kl: Aus meinen Füßen raus.
Th: Ja, dann laß sie durch dich zu ihm fließen. Und guck mal, wo sie bei ihm reinfließt. Wenn die Farbe aufgehört hat zu fließen, dann sagst du mir Bescheid.
Kl: Sie hat aufgehört.
Th: Dann schau ihn mal an, deinen Papa. Wie reagiert er auf dich? Wie wirkt er auf dich?
Kl: Freundlicher. - Sie soll es direkt sa-gen. - Du wirkst freundlicher, offener, liebevoller. Lacht schön. Gibt mir die Hand. Sie gehen alle jetzt.
Th: Ist das okay für dich, dass die jetzt gehen? - Klientin bejaht. - Du kannst sie mal fragen, ob sie noch etwas haben für dich, etwas wichtiges, für dich für heute.
Kl: Nee. Sie sind alle so gelöst.
Th: Wie fühlst du dich jetzt?
Kl: Gelöst.
Th: Und was macht Maria?
Kl: Gut.
Th: Ist sie noch bei dir? Guck doch mal, ob du noch mal in die Situation gehen kannst wo du mit deiner Mama alleine bist. Dass du da noch einmal hingehst. Guck mal, wie es da jetzt aussieht. Bist du dort? - Klientin bejaht. - Was passiert da jetzt?
Kl: Ich bin ganz anders. Ich fühle mich stark.
Th: Dann laß doch auch mal deinen Papa dazu kommen, in diese Situation jetzt hinein. Ist er auch da? - Klientin bejaht. - Wie ist es jetzt dort zu sein?
Kl: Anders. - Sie soll es den beiden sagen. - Es ist anders wie vorher. Ich kann mich bewegen. Ich hab nicht mehr so viel Angst. Ich fühle mich stärker.
Th: Und deine Eltern, was machen die jetzt?
Kl: Nichts.
Th: Wie geht es deiner Mutter? Sitzt die noch auf dem Sofa oder was macht die jetzt?
Kl: Auf dem Sofa. Sie hat sich aufgesetzt. Ihr geht's besser.
Th: Guck mal, was du da jetzt noch machen möchtest in der Situation.
Kl: Nichts. Es ist okay.
Th: Was möchtest du jetzt?
Kl: Was Schönes. In den Wald gehen.
Th: Dann gehe mal in den Wald, sei mal dort.
Kl: Vögel hören, Sonnenstrahlen sehen. - Schöne Musik wird eingespielt. -Glitzersteine sind in dem Wald. Kleine Glitzersteinchen. Schön. Ich sammle die jetzt auf, kleine Steinchen. Schön. Die stecke ich mir ein. Da entsteht gerade ein Herz aus lauter Glitzersteinchen. Sieht schön aus.
Th: Guck mal, vielleicht magst du noch Maria dazu holen. Oder vielleicht magst du lieber alleine sein.
Kl: Alleine sein. Herzchen angucken.
Th: Was machst du da?
Kl: Herzchen legen. Ganz viele Herz-chen. - Fängt an zu lachen. - Sieht lustig aus, die ganzen Herzchen.
Th: Was ist das für ein Gefühl, wie du da liegst? Ganz entspannt. Was ist das für ein Gefühl?
Kl: Liebe.
Th: Dann guck mal, dass du dieses Gefühl ganz tief in dich aufnehmen kannst. Damit du es ganz tief spüren kannst. Wenn du willst, kannst du es auch wieder als eine Farbe einlaufen lassen. Wenn du magst. Guck mal, ob du das für heute so stehen lassen willst, oder ob du noch mal was machen willst. Oder ob du Maria noch einmal dazu holen willst. Wenn du willst, kannst du auch ein Abkommen treffen für das nächste Mal, wenn du weiter machen willst. Magst du das machen? Oder guck mal, zu wem du das sagen möchtest.
Kl: Zu den Steinen. Zu den Glitzerstein-chen. - Pause -
Th: Was passiert jetzt gerade? Kannst du es dir da richtig gutgehen lassen?
Kl: Schöner Ort.
Th: Willst du es für heute so stehen lassen? - Klientin bejaht. Sie wird allein gelassen, um den Ort noch ein wenig zu genießen.



Synergetik Therapie Institut
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Zuletzt aktualisiert am: 02-Apr-2003 8:38
made by Kerstin Kellermann